Wie Landwirt:innen durch teils trügerische Versprechungen zur Aufgabe ihrer Zugtiere bewegt wurden

  • In diesem Thema wollen wir Beiträge sammeln, die von einer Zeit erzählen, die nur noch wenige aus eigener Erfahrung kennen, obwohl sie noch gar nicht so lange zurückliegt und die Älteren unter uns sie noch miterlebt haben. Wie haben Landmaschinenhändler und Landwirtschaftsschulen die Bauern überredet, vom Zugtier auf den Traktor umzusteigen? Nicht jede:r Landwirt:in war von Anfang an bereit, diesen Schritt zu gehen. Insbesondere auf kleineren Höfen mag die Umstellung weniger willkommen gewesen sein als auf größeren Betrieben, wo ganz andere Bedürfnisse im Vordergrund standen.

    Sollten noch Erinnerungen oder Überlieferungen aus dieser Zeit vorhanden sein, können diese hiergeteilt werden.

  • Ich mache den Anfang. Es ist die Erzählung eines Landwirts aus den 1990er Jahren. Er selbst war ein begeisterter Hanomag–Enthusiast, konnte es aber nie verwinden, daß die Zugtiere aus der landwirtschaftlichen Arbeit auf dem Hof verschwunden waren. Sein Vater hatte die Umstellung vorgenommen, er durfte den Hof erst spät übernehmen. Er hat sich dann zwei Pferde für das Freizeitfahren angeschafft.
    Er erzählte mir, wie immer wieder Landmaschinenhändler auf den Hof kamen und vorrechneten, daß man für einen Liter Milch drei Liter Diesel kaufen könne und sich daher ein Traktor immer lohne. Er betonte immer wieder, daß es ihm wie ein Hohn vorkomme, wenn er daran denke, wie viele Liter Milch heute für einen Liter Diesel benötigt würden.

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