Ick hab mir jestern Abend noch mal uff de Suche nach Infos zu Watussi jemacht. Dabei hab ick rausjefunden, dass et in Deutschland bloß 36 von die Viecher gibt, die meiste davon in Zoos und Tierparks. Die können locker 20 bis 25 Jahre alt werden. Von der Größe her sin se so um die 1,25 Meter hoch, und wiejen tun se zwischen 300 und 500 Kilo. Da ick dat echt spannend fand, wollt ick mehr rauskriegen über woher die Ankole-Watussi-Rinder kommen, wat se so ausmacht und wat die für ne Bedeutung ham.
Das Ankole-Watusi-Rind, auch einfach Ankole-Rind genannt, ist eine Rinderrasse, die ursprünglich aus Ostafrika stammt. „Watussi“ stammt von der Bezeichnung des Tutsi-Volkes, das traditionell diese Rinder hält. In wissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Kreisen wird meist der Begriff Ankole verwendet, während der Begriff Watusi eher umgangssprachlich und regional geprägt ist. Sie sind vor allem für ihre großen, ausladenden Hörner bekannt und spielen in der Kultur vieler afrikanischer Völker eine wichtige Rolle.
Diese Rinder stammen aus dem Gebiet des heutigen Uganda und Ruanda. Sie gehören zur Gruppe der Sanga-Rinder, die aus einer Kreuzung zwischen den älteren Zebu-Rindern und den afrikanischen Langhornrindern entstanden sind. Der Name Ankole stammt von der Region Ankole in Uganda, wo diese Rinder seit Jahrhunderten gezüchtet werden. Der Begriff „Watusi“ wurde im Zusammenhang mit dem Volk der Tutsi verwendet, das traditionell eng mit der Zucht dieser Tiere verbunden ist.
Das auffälligste Merkmal der Ankole-Watusi-Rinder sind ihre großen, oft symmetrisch geformten Hörner. Diese Hörner können eine Spannweite von bis zu 2 Metern erreichen, ein Umfang von 50 cm ist keine Seltenheit. Ihre besondere Form dient nicht nur der Verteidigung, sondern hilft den Rindern auch, Körperwärme abzugeben, was in den heißen Klimazonen Afrikas von Vorteil ist. Das Fell der Ankole-Rinder ist meist rotbraun, es gibt aber auch Tiere mit anderen Farbvariationen.
Das mit Körperwärme wurde im Forum in einem anderen Thema schon von Antike erwähnt:
Neben der möglichen Verteidigungsfunktion gibt es in der wissenschaftlichen Literatur deutliche Hinweise, dass die Hörner helfen, den ‚Kopf kühl zu alten’. Im Winter geht dies leichter als im Sommer. Das Gehirn verstoffwechselt große Mengen an Energie und um zu funktionieren, muss das Gehirn jedes Warmblüters in engen Temperaturgrenzen gehalten werden. Für eine aktive Thermoregulation nutzen die Tierarten verschiedene Möglichkeiten: Schweiß, Atmen bzw. Hecheln, Wärme-Abstrahlung durch Hörner und andere Körperteile oder die Begrenzung der Aktivität bzw. das Verlegen der Aktivität auf kühlere Tageszeiten.
Die Rinder sind für ihre Robustheit bekannt. Sie sind an extreme Klimaverhältnisse gut angepasst und können in Gebieten überleben, in denen andere Rinderrassen nicht zurechtkommen. Ihre Fähigkeit, mit wenig Wasser und Nahrung auszukommen, macht sie besonders wertvoll für die Menschen in Regionen mit unvorhersehbaren Wetterbedingungen.
In den ostafrikanischen Gemeinschaften spielen Ankole-Rinder traditionell eine wichtige Rolle. Sie sind nicht nur Nutztiere, sondern auch Statussymbole. Der Besitz einer großen Anzahl von Ankole-Rindern galt in einigen Kulturen als Zeichen von Reichtum. Besonders beim Volk der Tutsi hatten sie früher eine wichtige soziale und zeremonielle Bedeutung. Rinder dienten auch als Zahlungsmittel, insbesondere als Brautpreis bei Hochzeiten, bei denen Rinder an die Familie der Braut übergeben wurden. Sie wurden auch bei diplomatischen Anlässen oder religiösen Zeremonien verschenkt. In vielen Regionen, in denen es keine standardisierte Währung gab, dienten Ankole-Rinder als eine Art Tauschmittel und stellten somit eine wichtige Form von Wirtschaftskapital dar. Heute werden sie vor allem als Fleisch- und Milchrinder gehalten, wobei die Milchleistung im Vergleich zu anderen Rinderrassen geringer ist.
Obwohl Ankole Watusi noch immer in Ostafrika gezüchtet werden, stehen sie vor einigen Herausforderungen. Die Modernisierung der Landwirtschaft, die Verstädterung und die Zucht anderer, produktiverer Rinderrassen haben dazu geführt, dass ihre Zahl in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist. Es gibt jedoch Bemühungen, diese traditionsreiche Rasse zu erhalten.