Hallo,
es gibt natürlich unterschiedliche Pferdetemperamente, unterschiedliche Leistungsfähigkeit usw. Extrem phlegmatische Exemplare gibt es auch, die sind aber relativ selten. Die meisten "faulen" Pferde sind es aufgrund falscher Ausbildung und Hilfengebung.
Zunächst sollte man überprüfen, ob das Pferd grundsätzlich (gesundheitlich) fit ist und in der Lage, zu laufen. Wenn ja, das Training überprüfen. Nicht falsch verstehen, Kinderponys haben leider oft keine sinnvolle Ausbildung genossen. So manches Exemplar lernt hier vor allem, sich der Arbeit zu entziehen.
Als nächstes die Ausbildung überprüfen: Eindeutige treibende Hilfen mit dem Pony vereinbaren, ein konstantes, vernünftiges Tempo vereinbaren (ein Tacho ist eine sehr wertvolle Hilfe!). Falls das Pony von selbst langsamer wird:
freundlich berühren
warten auf richtige Reaktion und loben
falls nicht:, berühren,
warten auf richtige Reaktion und loben
nachdrücklich berühren (so dass eine Reaktion kommt)
(Die Leinen müssen immer weit genug nachgeben, damit das Pferd die Reaktion nach vorwärts ungestört ausführen kann, auch wenn es zu Beginn mal ein bisschen viel Vorwärts ist)
Je konsequenter und fairer man hier ist, desto schneller wird das Pferd richtig reagieren und vernünftig vorwärts laufen. Damit meine ich ein Pferd, das von selbst die gewählte Gangart motiviert beibehält und nicht sofort, wenn der Fahrer aufhört zu treiben, stehen bleibt. Das Grundtempo hängt vom Individuum ab.
Da weder Pferd noch Mensch sich stundenlang konzentrieren können: Lieber kurz und knackig üben, mit viel Abwechslung. Übergänge, Schlangenlinien, spannende Umgebungen, andere Pferde, aus Pferdesicht lohnende Ziele (Pausen z.B. auf einer saftigen Wiese). Auch hilft es oft, mal fremdes Gelände aufzusuchen und bloß nicht ständig die gleiche Hausrunde zu drehen.
Schließlich wichtig: NIEMALSNICHT dauertreiben. Bei 99.9% aller faulen Pferde sehe ich Reiter oder Fahrer dauertreiben. Damit stumpft man ein Pony total ab und niemand hat mehr Spaß.
Zur Peitschenhilfe: Beim kleinen Shetty "geht" das manchmal nicht so regelgerecht, da je nach Wagen und Pony dort, wo man nach Lehrbuch treiben sollte, leider die Anzen oder das Selett im Weg sind. Das ist aber eigentlich egal, dann treibt man eben an anderer Stelle, ja, notfalls halt auch mal auf der Kruppe (aber Achtung: kann ggf. Ausschlagen provozieren, muss vorher geklärt werden). So manches mal eignet sich eine ganz normale Dressurgerte besser für präzise Hilfengebung als eine Fahrpeitsche.
Gruß Tina