Posts by Rossknecht

    Letzten Samstag war sehr eindrücklich zu beobachten, wie sich die Einstellung der Hintergeschirre, Quarterstraps und Martingal beim rückwärts fahren bemerkbar machen. Bei richtig eingestellten Geschirren ging das rückwärts fahren mühelos, bei denen wo sie zu lange eingestellt waren, hatten die Pferde die Deichsel über den Köpfen und es ging überall hin, nur nicht gerade rückwärts...

    PrinzB

    Der Schlitten ist für alle gleich schwer, egal ob Haflinger oder Shire. Es geht mehr um Präzision. Je nach Parcourbauer muss man das Gespann rückwärts um eine Ecke und dann die relativ schmale Piste zum Schlitten führen, anspannen und ziehen ohne einen Ball runter zu werfen.

    Die Wagen im allgemeinen haben bei uns keine feste Deichsel und erzeugt somit keine Hebelwirkung auf den Drehkranz. Die Wagen die für die Chore Horse Competition verwendet werden sind ungefedert und sehr steif.

    Dieses Wochenende waren die Rennen der Ponys.

    Für Nachwuchsfahrer ist auch gesorgt:

    Natürlich dürfen die Chariots nicht fehlen

    Die Dinger sind recht einfach gebaut:


    Und ja, es sind Schubkarrenräder...

    Das Bein des Pferdes wird einfach zwischen die Beine geklemmt und die Hufwand mit der Zange geschnitten. Der Hufbock bringt erheblich Erleichterung. Der Stand wird meist verwendet für Pferde die nicht lange auf 3 Beinen stehen können. Kipptische verwendet man meist für Pferde die nicht halfterführig sind .


    Das durchschnittliche Pferd in unserer Gegend ist ungefähr 150cm groß und trägt Hufeisen der Größe 0. Diese Pferde gehen und stehen meist auf weichem Grund und haben im Sommer Eisen drauf, damit sie auf Schotter nicht fühlig gehen. Diese Eisen haben weder Stifte, Stollen noch Zehenkappen, sondern nur eine Rille die über das ganze Eisen gehen. Diese Eisen sind nie solchen Belastungen ausgesetzt wie wir es uns gewohnt sind von Fahr- und Springpferden.

    Nach dem schneiden des Strahls wird mit der Zange die Hufwand geschnitten, kurz geraspelt, das Eisen angepasst, das braucht meist nur wenige Schläge auf dem "Anboss". Die Eisen werden aufgenagelt und mit der Rückseite des Hammers abgeklemmt. Mit der Raspel eine Kerbe gemacht und die Nägel nachgezogen. Mit der Feile drüber und fertig ist.

    An manchen Orten dürfen die Schmiede die Esse nicht dort betreiben wo das Pferd beschlagen wird wegen Brandgefahr.

    Die Bergfahrt ist meist auf breiter Strasse, aber die Talfahrt ist auf der Tremola, eine relativ schmale Strasse mit Kopfsteinpflaster und Wendungen die über 200° haben.

    Mein Fahrlehrer war einer der Kutscher dort, er sagte:" Bei der Bergfahrt schwitzen die Pferde, bei der Talfahrt der Kutscher!"

    Eine Spielwaage kann man einfach mit 2 Ketten entweder ganz feststellen oder verstellbar begrenzen. Am Planwagen habe ich das Spiel auf 10cm begrenzt (Spielwaage ueber einen Meter breit), damit in engen Wendungen das auessere Pferd den Wagen in die Kurfe ziehen kann und nicht die Deichselspitze herumdruecken muss.

    Bei der Gotthardkutsche werden bei der Bergfahrt die Ortscheite an der Spielwaage angehaengt, fuer die Talfahrt werden sie direkt am Vorderwagen angehaengt.

    Wie kommt das, dass kaum einer das machen will?

    Wenn die Tiere ruhig stehen und jemand aufhält, besteht doch zwischen Kleinpferd und Kaltblut kaum ein Unterschied. Die Arbeiten sind ja die gleichen, nur das mehr Material bearbeitet wird.

    1. -Hier ist es nicht ueblich, dass jemand aufhaelt.

    2. -Die meisten Kaltblueter stuetzen sich auf den aufgehaltenen Fuss ab

    3. -Bis zu 4 mal soviel Material zu entfernen wie bei einen Quarter

    4. -Wenn man fertige Eisen kaufen kann, dann sind sie ein mehrfaches teurer als Eisen in Groesse 0

    5. -Es braucht eine Esse, ab Groesse 5 wird es schwierig die Eisen kalt zu formen

    6. -Zusaetzliche Arbeit mit Stollen, Griffen und Borium


    Mir hat ein Hufschmied gesagt, in der Zeit, die er braucht um 2 schwere Kaltblueter richtig zu beschlagen mit allem drumherum, beschlaegt er 4 Warmblueter heiss oder 8 Quarters kalt...

    Ich kann mir nicht vorstellen, das Sawa eine Drehkranzbremse eingebaut hat.

    Das wäre völlig sinnfrei und beim Wägelchen auch nicht zu erwarten.

    Wenn man den Zweispänner parkiert und zurückbindet (nicht anbindet) können die Pferde nicht den Vorderwagen der Kutsche drehen. Die meisten modernen Kutschen haben die Feststellbremse auf der Vorderachse, einen Absperrhahn der die vordere Bremse geschlossen hält, aus dem selben Grund.

    Die Bremstrommel wird eigentlich von der Felge und Schrauben gehalten. Damit die Trommel beim montieren nicht abfällt, hat es eine relativ kleine Schraube mit Senkkopf die man leicht übersehen kann im Rost und Staub. Ist diese Schraube entfernt, nimmt man einen Holz oder Nylonhammer und klopft bis die Trommel lose wird.

    ABER, solange die Bremse funktioniertund das Lager ruhig läuft, besser die Finger davon lassen, denn die sind gemacht für 200'000 km.

    Wenn die Tiere die Deichselbrille gegen das Buggelenk bekommen ist definitiv die Deichsel zu kurz oder die Stränge zu lang.

    Das mit der Höhe der Ortscheite ist so eine Sache, da gibt es verschiedene Theorien / Philosophien:

    Grundsätzlich wird (zumindest beim Kummet) einen rechten Winkel von Schulter (Kummet) und Stränge empfohlen, ohne einem Knick in der Zuglinie. Je nach der Länge der Deichsel und Stränge ergibt sich dann eine Ideale Höhe der Ortscheite.

    Setzt man die Ortscheite tiefer, hebt es die Vorderräder aus dem tiefen Grund und verringert den Wiederstand, bringt aber gleichzeitig auch Last auf Kammdeckel oder auf den Hals/ Nacken und kann über längere Zeit zu Geschirrdruck führen.

    Zu hohe Ortscheite (zu flacher Winkel) kann das Kummet anheben und am Halsansatz zu einem Geschirrdruck führen, zudem ist der Wirkungsgrad schlecht.

    Beim Einachser (Cart, Gig) ist Achshöhe optimal. Ist das Ortscheit zu tief, kippt die Karre nach hinten, ist es zu hoch, kippt sie nach Vorne wenn man auf tiefem Boden fährt.

    Was dreht denn an einer Telefonzelle?

    Die Tür ums Häuschen herum. Leider konnte ich auf dem Netz keine Bilder finden davon. Der Erbauer dieses Wagens hatte diese Drehkränze in den 90ern vom Schrott geholt. So ein Drehkranz hat fast einen Meter im Durchmesser und war eigentlich überdimensioniert um nur eine Türe zu halten. Eine Metallbaufirma hat sich wahrscheinlich auf Staatskosten saniert...