Hallo! Folgendes: Mein Pferd steht auf nem großen Reiterhof, der von einem FN Bereiter geführt wird. Ich habe einen grad so 4 jährigen Kalti, der seit ca 1,5 Jahren nur einspännig gefahren wird. Er ist halt typisch 4 jährig, regt sich in unbekannten Situationen gerne mal auf, man muß ihn öfters an gar schrecklichen Dingen vorbei führen. Im Juli wird bei uns in der Stadt ein Fest statt finden, bei dem der Oberbürgermeister samt Sippschaft gerne durch die Stadt kutschiert werden möchte. Der Bereiter hat der artige Dinge mit seinem Schulpferde Gespann schon oft gefahren. Nun ist er auf folgende Glorreiche Idee gekommen: Es sind zu viele Mitfahrer ( 12 Stück! ) für eine Kutsche. Also möchte er 6 Leute bei sich mit nehmen. Wohlgemerkt sein Gespann ist mehr als dämlich! Todte Schulpferde halt. Der eine geht gerne mal durch - kann er aber nicht weil der Bereiter die Leinen in den dritten Schlitz von der Liverpoolkandare einschnallt!!! Zurück zum Thema: Mein Pferd soll mit einer sündteuren großen Kutsche samt 6 hochwürdigen Mitfahrern quer durch die Stadt fahren - hinter der Kutsche vom Bereiter her. Wo das Problem liegt? Mein Pferd mag die Schulpferde überhaupt nicht, also wird er ihnen in einer gefahren Situation wohl kaum treudoof hinter her laufen. Er ist grad 4 geworden! Auf ihm unbekannten Wegen wird er sehr nervös. Das heißt daß er schnaupt, wiehert, pullt, davon stürmt, etc. pp. Also er ist kein Verlasspferd. Wir waren höchstens 3 Mal bis jetzt in der Stadt. ( Jedesmal hinter einer anderen Kutsche her gelaufen. Ging mal besser mal schlechter, je nach anführendem Gespann ) Mir ist das einfach zu gefährlich. Zu dem soll da auch noch Blasmusik spielen. Ja gut Nach um sechse! Wieso wir ihn nicht zweispännig dann dort fahren? Geht nicht - er ist ein Kaltblut und wir haben kein passenden Gespann Partner. Pony neben jungen Kalti wäre ja aberwitzig. Wir haben kein genau so starkes Verlasspferd, der ihn schon in der Spur halten würde. Und wir haben keinen Kammdeckel für ihn. Der Bereiter versteht meine Zweifel gar nicht! Er sagte No risk no fun. Was soll er denn schon machen? Er soll doch nur hinter her laufen. Und die Musik - beim Reiten hören sie doch auch Radio! Versichert sind sie auch gut! Ein neuer Bürgermeister würde auch nicht schaden. Dann sagte er. Im ernst jetzt was soll da schon passieren - sie machen sich unnötig in die Hose! Aber aus Erfahrung male ich mir aus gutem Grund Bilder des Schreckens aus. Es ist zwar in der Vergangenheit noch nie was passiert. Aber ich möchte nicht bei einem Fest ein steigendes Pferd vor der Kutsche haben. Es ist mir zu gefährlich. Zu dem würde ich sowas nur fahren, wenn mein Fahrausbilder neben mir säße. Da wäre ich super entspannt, weil der alle Situationen meistert. Der ist aber 180 km weit weg.
Mein Plan ist ein ganz anderer: Ich habe mich so zu sagen einer Fuhrhalterei in der Nähe angeschlossen. Bei denen gehe ich öfters mal mit zum Holzrücken - nicht mit meinem, das kommt noch nächsten Winter. Und der fährt regelmäßig auf Umzügen und Festen. Und der kennt auch ne Menge Leute. Im April darf mein Kleiner in einem sechsspänner als Stangenpferd mit laufen. Ich werde neben her laufen und halte die Hengstkette in der Hand, falls was wäre. Der Fahrer ist ein absoluter Routine auf seinem Gebiet. Und in einem sechssänner mit lauter Kaltis kann er nix anrichten. So kann er sich langsam an so aufregende Dinge gewöhnen. Und wenn er das gut macht, dann kann ich mit nem Einspänner solche Exkursionen durchführen! Sicher ist sicher, oder was meint ihr?
Natürlich würde mich das Stadtfest drücken, weil dann alle Bekannte Leute ihn sehen können. Aber das kann ja auch zum Problem werden, wenn was schief geht, dann bin ich das Stadt Geschwätz. Und dazu kommt noch, daß er 6 schwere Menschen noch nie befördert hat. Und eine fremde Kutsche, ich weiß nicht. Ich würde mit vollen Hosen fahren, und dann passiert unter Garantie etwas. Lieber soll ein erfahrener Fahrer ihn auf solchen Festen fahren! Ich erst, wenn ich mich auf mein Pferd verlassen kann.