ich versuch das mal zu übersetzen:
Die Ruhezone
Anfang 1999 hat Tom versucht, in der Carriage Driving List auszudrücken, was er unter der „Ruhezone“ versteht. Hier wurden die vier Beiträge in einem Artikel zusammengefasst.
Ich werde versuchen, die Ruhezone und ihre Funktionsweise nach bestem Wissen und Gewissen zu erklären. Zunächst einmal funktioniert nichts, wenn man nicht über solide Grundlagen verfügt. Die Grundlagen, die der Mensch braucht, sind ein gründliches Verständnis dafür, wie das Gehirn eines Pferdes funktioniert. Ich bin fasziniert von der Psyche eines Pferdes. Ich habe viel Zeit damit verbracht, das Pferd zu studieren und zu versuchen, bessere Wege zu finden, mit ihm zu kommunizieren. Beim Studium des Pferdes habe ich zwei wichtige Fakten gelernt. Der erste Fakt ist, dass ein Pferd lernt, indem es Dinge in Kategorien einordnet. Der zweite Fakt ist, dass es nichts lernt, wenn es Angst hat.
Mein Ziel war es also, zu lernen, wie man die Kategorien "programmiert". Als ich das verstanden hatte, konnte ich einem Pferd in ein paar Stunden beibringen, wofür ich vorher einen Monat gebraucht hätte. Ich habe auch festgestellt, dass Angst Nichts in das Gehirn des Pferdes eindringen lässt. Das ist eben jener Zeitpunkt an dem Sie Probleme mit Ihrem Pferd kriegen, sei es, daß es nicht anhält, sich nicht umdreht oder nicht tut, was Sie wollen, einfach weil es von Angst oder Wut innerlich verzehrt ist. Diese beiden Gefühle funktionieren auf die gleiche Weise. Das ist es, was mich dazu gebracht hat, eine Ruhezone für das Pferd zu entwickeln.
Pferde, die ruhelos am Zaun auf und ab laufen. Es kann eine Reihe von Gründen geben, warum ein Pferd am Zaun läuft. Ich habe festgestellt, dass bestimmte Rassen dies häufiger tun als andere. Vor allem Araber, Vollblüter und Saddlebreds. Sie scheinen für diese Art von Verhalten prädisponiert zu sein. Ich denke, das liegt daran, dass sie die intelligentesten und sensibelsten aller Pferde sind. Nicht alle Pferde werden gleich geboren. Einige werden mit Lernschwierigkeiten geboren. Einige dieser Pferde geben aufgrund ihrer Sensibilität den Menschen einfach auf. Das muss nicht zwangsläufig an einer, wie wir es nennen, grausamen Behandlung liegen. Diese Pferde lernen nie, in ihrem Leben zur Ruhe zu kommen. Der Grund dafür, dass sie nicht müde werden am Zaun entlang zu laufen und festzustellen, dass ihre Aktion sinnlos ist, liegt darin, dass ihr Gehirn woanders ist. Sie haben sich zurückgezogen. Wenn ein Pferd einmal gelernt hat, sich zurück zu ziehen, ist es praktisch unmöglich, es wieder zurückzubringen. Das Pferd läßt sich womöglich gut reiten und es verhält sich ordentlich, solange man es in der Hand hat, aber sobald es einen freien Moment hat, zieht es sich wieder zurück, weil es keine Ruhe, keinen Frieden in seinem Inneren findet.
Dies sind einige der Gründe, warum ich versuche, meinen Pferden eine Ruhezone zu bieten. Als Erstes muss ich dafür mit meinem Pferd eine Führungsposition aufbauen. Das kann im Round Pen geschehen, es kann am Ende einer Longe geschehen, es kann geschehen, wenn man das Pferd von der Box zum Auslauf führt - es gibt keinen Zeitpunkt, an dem ich mein Pferd berühre, ohne dass ich das als Training betrachte. Jedes Mal, wenn Sie ein Pferd anfassen, bringen Sie es entweder voran, fördern es, oder nehmen es zurück. Verstehen Sie bitte, dass die Dinge, über die ich jetzt spreche, sehr wichtig für Sie sind, wenn Sie eine Ruhezone in Ihrem Pferd entwickeln wollen.