Steigungen fahren mit untrainiertem Pferd

  • Hallo allerseits,

    mein Pferd ist frisch eingefahren und ich lerne noch... doch sind für dieses Jahr Kutschenkauf und die ersten Ausfahrten geplant. Nun lese ich immer, das untrainierte Fahrpferd langsam an die Sache ranzuführen, damit es nicht zugsauer wird. Sprich, zu Beginn kurze Ausfahrten und möglichst in der Ebene.

    Tja, wir haben hier jedoch hügeliges Gelände und egal in welche Richtung ich starte, komme ich selbst bei einer kurzen Runde von maximal 3 Kilometer auf 70-100 Höhenmeter, je nach Strecke. Mein Pferd wird regelmäßig ausgeritten und vom Boden gearbeitet, hat jedoch nicht unbedingt die beste Kondition.

    Kann es dennoch klappen? Oder muss ich uns einen neuen Stall mit flacherer Umgebung suchen?

    LG, green pepper

  • „Hügeliges Gelände“ ist ein relativer Begriff – darunter versteht jeder etwas anderes. Richtig ist, das Pferd am Anfang auf keinen Fall zu überfordern. Es gibt Regeln dafür, wie viel seines Körpergewichts ein Pferd in welchem Gelände gut ziehen kann, ohne überfordert zu werden. Doch bei einem Tier, das sich noch in der Lernphase befindet, darf man es auch hier nicht übertreiben.

    Die ersten Fahrten sollten nicht zu lange sein, so daß das Pferd nicht erschöpft am Ziel ankommt. Es ist zudem bei langen Steigungen wichtig, immer wieder Pausen einzulegen, damit das Pferd verschnaufen kann (und nebenbei lernt, stehenzubleiben).

    Je leichter die Kutsche, desto besser ist es für den Anfang. Doch je nach Gelände sollte sie auch das notwendige Gewicht haben, um beim Bremsen genügend Gewicht auf den Boden zu bringen. Manche Pferde haben den schweren Zug von Anfang an im Blut, anderen muß man die Freude daran und das Erfolgsgefühl erst vermitteln.

    Vielleicht kann man sich für die ersten Fahrten eine leichte Kutsche ausleihen. Wenn man sieht, daß das Pferd zugfest ist, kann man dann immer noch über die geeignete Anschaffung nachdenken.

  • Wir leben auch in einer hügeligen Gegend und haben noch nie Probleme gehabt bei den jungen Pferden.

    Der Wagen muss halt zum Pferd passen und darf mit Besatzung nicht zu schwer sein.

    Den Berg hoch kann am Anfang der Beifahrer auch absteigen.

    Ich fahre Steigungen am Anfang immer im Schritt.

  • Ich lebe nicht in hügeliger Gegend, ich lebe in den Bergen. Ich habe bei mir oder in meinem Umfeld noch nie erlebt, dass ein Pferd ein Problem gemacht hat wegen Bergauf-ziehen. Ich glaube aufwärts ziehen ist nicht so ein Problem, wichtig ist, dass keine so steilen Anstiege zu bewältigen sind, bei dem es ausrutschen könnte. Denn dann könnte es tatsächlich dazu kommen, dass es stehen bleibt, aus Angst auszurutschen.
    Im Weiteren kann nicht nur der Beifahrer absteigen, auch der Fahrer kann absteigen und das Pferd im Gehen lenken, ich muss das regelmässig machen, wenn ich auf Asphaltsträsschen aufwärts fahren muss. Gewisse Strassenbeläge sind heutzutage so glatt, dass selbst bei mässigen Steigungen die Gefahr besteht, dass das Pferd ausrutschen könnte. (Zur Information: Das Pferd ist 520 kg, die Kutsche allein 250 kg, mit Fahrer 325, also immerhin ein Gewichtsverminderung von fast einem Viertel, wenn ich absteige.)

    Der zweite Punkt ist das Geschirr. Dass es gut angepasst sein sollte ist selbstverständlich. Aber selbst dann kann es vorkommen, dass am Anfang das Brustblatt oder der Kummet Druckstellen macht, dass also Schwellungen auftreten. Ich würde jeweils zu Beginn ein paar Tage Pause machen zwischen den Fahrten.

    Edited once, last by Siro (May 15, 2025 at 12:19 PM).

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