• Letzte Woche Woche war ein Pharma-Vertreter in der Praxis in der meine Tochter arbeitet, und hat die Tierärzte angehalten,

    Entwurmer nur anhand von Kotproben zu verabreichen, um Resistenz zu vermeiden.

    Was sind Eure Strategien um Parasiten im Griff zu haben/bekommen?

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  • Ich habe keine feste Strategie. Letztes Jahr habe ich "auf Verdacht" entwurmt. Davor die 3 Jahre nach Kotprobe (bzw. eben nicht entwurmt, je nach dem) und davor hatte ich bei einem Pferd so krassen Wurmbefall das ich mit Tierärztin entwurmt habe.

    Mein größtes Problem hier ist die Dasselfliege. Alle anderen halten sich in Grenzen da meine Pferde jede Fläche nur einmal im Jahr abweiden.

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    Wir entwurmen nur noch auf Befund.

    Seit Jahren also gar nicht mehr, da kein schlimmer Befall. Solange die Pferde glänzende Felle und Mähnen haben, zudem wohlgenährt sind und keinerlei Anzeichen für Beeinträchtigungen vorliegen, ist der Einsatz von Entwurmungsmitteln unverantwortlich im Hinblick auf die Umwelt.

  • Entweder wechseln wir zwischen Schafen und Pferden oder es wird eine Schnittnutzung eingeschoben. Auf diese Weise wird normal jede Fläche nur zwei mal im Jahr genutzt aber nie auf die gleiche Art. Allerdings haben wir auch ein paar Flächen bei denen wir zwei mal im Jahr nur mit den Schafen drüber können.

    Eine Entwurmung findet nur bei Bedarf statt.

  • Da ich 20 Autominuten von der Uni Gießen entfernt bin, bringe ich von allen dreien 3Tagesammelproben hin. Das hat zur Folge, dass ich seit 5 Jahren immer nur maximal Youngster, jetzt 6, entwurme.

  • Dass Kotproben extrem unzuverlässig sind, sollte sich inzwischen rumgesprochen haben. Es sind schon Pferde um ein Haar an Würmern gestorben, dderen Proben immer unauffällig waren. Aber ich gebe Hafiking recht. Verwurmung erkennt man.
    Umtriebsweide ist natürlich toll. Aber wenn ma seit Jahren nur seine eigenen Pferde auf eigener Weide hat und die sauber sind, wo sollen dann plötzlich Würmer herkommen?
    Resistenzen können nur entstehen, wenn Würmer nach Wurmkur übrig bleiben und das passiert, wen halbherzig und zuniedrig dosiert entwurmt wird und dann auch noch mit immer dem selben Wirkstoff. Das ist wie mit AB, die deshalb unbedingt wie verschrieben zu Ende gegeben werden müssen, auch wenn schon nach 3 Tagen Besserung da ist.
    Es heißt nich umsonst WurmKUR. Wenn man weiß, die Pferde haben Würmer, dann muss mehrfach und im richtigen Abstand entwurmt werden und nicht einmal ne Tube rein, wovon dann noch die Hälfte durch die Gegend fliegt.

  • Doch man kann alle erwischen. Drum müssen die Abstände den Entwicklungszyklen angepasst sein. Und eben auch die Wirkstoffgruppe wechseln, damit keine Resistenzen entstehen, fass doch welche überlebt haben.
    Was willst Du auch sonst machen?

  • Weidetiere haben Parasiten. Das seit Jahrmillionen. Zu denken, dass man diese ausmerzen kann ist schlichtweg naiv. Die Frage ist doch, ob die Parasiten das Tier wirklich beeinträchtigen, dass es krank wird oder Leistungseinbussen zeigt. Dann muss man als Halter handeln. Prophylaktische Behandlung einfach so ist angesichts der Resistenzprobleme und der gravierenden Umweltauswirkungen auf Dungkäfer, Fliegen, Fledermäuse etc. nicht mehr zeitgemäß.

  • Erwachsene Tiere haben selten ernsthafte Probleme mit Würmen, nicht nur Weidetiere, sondern auch Raubtiere. Ich entwurme auch nur, wenn ich Fohlen habe. Bei Fohlen sieht es schon anderes aus. Verwurmung verursacht Entwicklungsstöhrungen und kann bis zum Tod führen. In früheren Zeiten gab es hohe Fohlenverluste durch Verwurmung. In DDR-Zeiten hatten wir nur ein einziges, sehr aggressives Wurmmittel, welches über Nasen-Schlundsonde eingegeben werden mußte. Mein neu gekaufte Esel hat sich vor Verzweiflung bei der Prozedur auf den Boden geschmissen. Es wurde also eher gar nicht entwurmt oder eben sehr selten. Das Fohlen einer Bekannten mußte mit Wurmkolik damals in die Tierklinik. Da sagten die Tierärzte:"Entweder stirbt der an den Würmern oder an der Wurmkur (Gefahr von Darmverschluss).
    Freilebende Pferde wandern und haben daher viel weniger Gelegenheit, sich ständig zu reinfizieren - anders als Pferde auf Standweiden.

  • Was willst Du auch sonst machen?

    Koppelpflege: allen Mist täglich abklauben

    da gab's mal eine Untersuchung wo sie das in einem Gestüt durchgezogen haben (Staubsauger...) und dann den Vergleich mit regelgerechtem Entwurmen

    die Koppelpflege war genauso gut (würde ich gleichstellen mit Umtriebsweide)

    Finsternis kann keine Finsternis vertreiben. Das gelingt nur dem Licht.
    Hass kann den Hass nicht austreiben. Das gelingt nur der Liebe.
    »Kraft zum Lieben« Rede 1963, Martin Luther King (1929-1968)


    "Wer in der Hölle war, weiß, dass es zum Guten keine Alternative gibt."

    Jehuda Bacon, *1929, Auschwitz-Überlebender

  • Na ja, das schafft man als Privatmensch im Auslauf, aber auf mehreren ha Weide?
    Große Gestüte hatten früher trotz professionellem Managemen (Wechselweide, Wechsel mit Wiederkäuern) bei Fohlen und Jahrlingen oft große Probleme mit Verwurmung.

  • Erwachsene Tiere haben selten ernsthafte Probleme mit Würmen, nicht nur Weidetiere, sondern auch Raubtiere.

    ich habe mal ein Kaltblut/Haflingermix (1,37m)bekommen. Der wurde lt. Pass regelmäßig entwurmt. Als ich Ihn das erstemal entwurmt habe, konnte ich die Würmer in beiden Händen halten. Problem war: man hatte ihn wie Pony entwurmt und nicht nach Gewicht ( ca. 550kg). Dies hatte eine komplette Wurmkur zur Folge mit 4 Wochen Abstand

    :thumbup: Freude ist da, wo auch Pferde sich wohlfühlen


    HeiBo

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