Kaltblut beim Einfahren stellt mich vor Herausforderung...

  • Moin.

    Ich habe ein für mich unbekanntes Problem mit einem Kundenpferd. Kaltblut 8 jährig und 860 Kilo.

    Er ist wirklich lieb und akzeptiert den Wagen und das ziehen.

    Problem ist, er will nicht vorwärts gehen 🙄🤦‍♀️
    Ich habe noch nie ein Pferd gehabt, was einfach nur steht und keinen Meter vorwärts geht. Egal wie man treibt, es interessiert ihn 0!
    Er muss angeführt werden und dann geht es mal ein paar Meter. Dann bleibt er wieder stehen.
    Einmal hatte ich ihn schon etwas in Wallung und hatte Hoffnung das es nun besser wird.
    Beim nächsten anspannen wollte er noch nicht mal vom Hof. Ich musste die Besitzerin rauf setzten das sie hilft beim treiben. Auf dem Rückweg zu Hof ging er dann wieder freiwillig vorwärts.
    Für mich ist so ein Verhalten ungewohnt, da ich sonst blütige und sehr heiße Pferde fahre.

    Was muss ich tun um den Dicken die Lust an Bewegung zu vermitteln?

    Longieren macht er auch nicht und sieht keinen Sinn dahinter.

    Bodenarbeit wird mit ihm gemacht.

    Das Pferd soll auf seinem Hof bleiben, was das Zweispännig Fahren dann sehr aufwendig macht. Da immer hin und her transportiert werden muss. Außerdem habe ich die Bedenken, dass er dann zwar im Zweispänner geht, aber im Einspänner trotzdem Probleme weiter machen wird. Die Besitzerin hat ja nun nur einen Einspänner....


    Übersehe ich vielleicht was? Wie sind eure Ideen?

    Führen haben wir bereits gemacht. Fahrrad probieren wir jetzt aus, als Begleitung....

    "Willst du vom Bock und sonst gut fahren, musst "Kühnheit" du mit "Können" paaren. Doch vor der Kühnheit "Können" wahren, wird manches Unheil dir ersparen!"

  • Selbstverständlich bestreite ich zunächst einmal alle Fachkenntnisse bei mir...


    Es ist möglich, daß Dein großer Dicker einfach etwas Angst hat, alleine in die große weite Welt zu gehen. Helfen tut da, soweit ich weiß eine Stütze am Kopf - wenn jemand mitgeht/fährt, wird es bestimmt besser. Einspännig alleine dauert dann.


    Und - es ist vielleicht besser, er geht bei dieser Seelenlage nicht als er ginge angsterfüllt und würde dann explodieren.


    Mein Kaltblut war ebenfalls so. In Begleitung alles gut, alleine aber war die Welt voller Schrecken. Da mußte der Sattelgurt gut nachgezogen sein, wenn's denn losging.

  • Hallo,


    bei Kaltblütern und anderen "schweren" Typen gibt es viele introvertierte Pferde, die ihre Angst nur zeigen, indem sie ungewöhnlich langsam oder gar nicht laufen bzw im Stehen versteinern. Innerlich können die Pferde quasi panisch sein. Was die Pferde nicht zeigen sind typische Zeichen von Interesse an der Umwelt und Entspannung (Schnauben, entspanntes Ohrenspiel, locker schwingender Schweif und Rücken etc).Achte mal drauf!

    Wenn das der Fall sein sollte, würde ich raten, mehr Bodenarbeit in kleinen Schritten zu machen. Longieren zB muss ein Pferd mE können.

    Gibt dem Pferd erstmal leichte Aufgaben, die man dann viel loben kann. Führen inverschiedenen Positionen, wo man langsam nach hinten geht, kann hilfreich sein.

    Natürlich kann es auch sein, dass das Pferd (ggf zusätzlich) einen eher phlegmatischen Charakter hat. Wie verhält es sich denn in der Herde? Spielt es, rennt es?


    Gruß Tina

  • "Willst du vom Bock und sonst gut fahren, musst "Kühnheit" du mit "Können" paaren. Doch vor der Kühnheit "Können" wahren, wird manches Unheil dir ersparen!"

  • Geht der FvB vom Hof?


    Kann der allein ausgeritten werden?


    mM nach tut ziehen wirklich jedes Pferd obB, außer groben Anspannungsfehler, aber beim ganzen drumrum:


    "Hasenpferd" allein in weiter Welt kann das gewaltig haken.


    Mein jetziges Neupony kommt allein auch nur begrenzt klar und ich fahr viel Mix Zweispännig/einspännig allein, also die ersten paar Monate jede Srecke Minimum zweimal zweispännig, dann zum erstenmal einspännig und hierbei ich die Hälfte des Weges laufend, dabei Pony weite Strecken seinen kopf unter meiner Achsel....

    Nach 6 Monaten tgl. anspannen sind wir jetzt bei 1*Zweispänner, dann 2*Einspänner. ich versuche natürlich mehr einspännig, aber das wird dann murks, also bei der Kombi oben macht einspännig Spaß, auf 5-10 km muss ich teilweis gar nicht mehr runter, sondern hab 3-4 Stops unter 1 Minute, wo Madam plötzlich kurz Brems reinhaut, wittert und dann weitertrabt wie als ob nix gewesen wär. Wenn denn mal alles paßt lauft das Pony göttlich: konstant, mit gutem grundtempo, sehr grad, relativ scheusicher.


    Mein Rat an die besitzerin: Dringned abtesten ob das FvB klappt oder auch nicht, falls ja unendlich FvB, zb 3 Monate und zwar nur Hausrunde irgendeine spannende Strecke von menschlich gut laufbaren Weges festlegen und nur diese üben! falls die klappt den nächsten Kringel mühselig einbinden.


    ich empfehle unbedingt, dass Pferd vom Hof zu geben (also zu dir zb), weil ein solch unsicherer Kandidat sehr sehr viel Arbeit macht und zuerst nur in Gruppe vom Hof in weite gefährliche Welt sollt.


    Denn wenn man dieses Problem nicht über Zeit und Geduld löst, dann kann sich das im Extremfall vorwärts lösen und das wollt ihr beide nicht!!!!!!!!!! Husch war so ein fall und die hatte nur knapp 300 kg und 1,10m...


    KB und Shetty sind sich recht ähnlich: meistens unangepackt als Rasenmäher beliebig alt werdend ohne Basics, da kann durchaus auch einem 1000 kg-Pferd psychisch der Weg von 500m um den Block Zuviel sein, wenn der erst im Alter von 15 Jahren kommt!! (hatte ich auch schon bei 1000 kg sich plötzlich in "vorwärts" lösend....also der wurd danach im Grundsatz bis ans Lebensend nur noch zweispännig gefahren).


    Es gibt aber auch Hoffnung, nur das Problem ist zäh, Flitz brauchte 1,5 jahre um die einfache Hausrunde allein einspännig ohne irgendeine Art von Aussetzer zu bewältigen, 8 Jahre später lauft die sicher und bolzgrad alles.

  • Hallo, ich würde außerdem mal abklären, ob gesundheitlich alles okay bei dem Pferd ist...wenn es irgendwo schmerzt, hätte er allen Grund, sich nicht zu bewegen...auch PSSM kann zu starker Antriebslosigkeit und Bewegunsunlust führen...

    Nur Narren und Jecken reiten (fahren) Schecken!! :tongue:

  • Sorry hier noch mal neu....


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    "Willst du vom Bock und sonst gut fahren, musst "Kühnheit" du mit "Können" paaren. Doch vor der Kühnheit "Können" wahren, wird manches Unheil dir ersparen!"

  • Mein Gott. Warum kauft sich jemand einen Arbeitselefanten, um damit spazieren zu fahren?
    Ein Kaltblüter ist ein Schrittpferd zum Arbeiten. Gewiss gibt es auch gängige, aber erwarten sollte man das nicht.
    Wenn man sonst hochblütige Pferde gewöhnt ist, ist so ein Kalter eine echte Geduldsprüfung. Leider denken viele, so ein Pferd wäre leichter zu handhaben. Aber das kann ein Trugschluss sein. Diese Pferde geben kaum Rückmeldung, schalten auf stur - um urplötzlich den Motor anzuschmeißen, wenn man überhaupt nicht damit rechnet - und die Bremse ist dann plötzlich auch außer Betrieb. Zugegebenermaßen waren solche Pferde niemals meins.

    Ich denke auch, da fehlt das Fundament. Komandos an der Longe erarbeiten. Man wird nicht drum rum kommen, auch mal zuzulangen, damit er merkt, was angesagt ist. Sofort loben, wenn's vorwärts geht. Grunderziehung: Antreten, Halten, Anterten, antraben, Halten, Rückwärts, seitwärts. Der hat vielleicht nie gelernt, dass der Mensch zu beachten ist. Runter vom Hof Fahren vom Boden oder zweispännig. Was man im Gespann macht, wenn einer ausbremst, wissen Andere hier besser.

  • Probiers mal mit Scheuklappen, das macht manchmal ein ganz gewaltigen Unterschied. Aber wie kaidan schon sagte, erwarte nicht zuviel vorwaertsdrang, vorallem nicht im Trab. Ich habe auch so eine Percheron -mix Stute, sie zieht zwar gut und fleissig an der Maehmaschine, aber als Einspaenner an der Kutsche ist es zum verzweifeln, das pure Gegenteil zu meinem Standardbred.

  • kaidan

    hast du meinen Bericht wirklich richtig gelesen? Das ist nicht MEIN Pferd! Das ist ein Kundenpferd was ich einfahre.

    Ich würde nie auf die Idee kommen mir so etwas zu kaufen.


    Und ja am Boden macht er das gleiche. Stehen und einen nicht beachten. Wir waren in der Vorarbeit bereits weiter und er ging artig los auf Kommando.

    Mir ist bewusst für was so einer gezüchtet ist. Ich verlange keine Höchstleistungen von dem. Es geht doch nur darum das er im Schritt den Wagen zieht, der mit 190 Kilo nun weiß Gott keine Hürde ist.


    Aber wie gesagt, er bleibt einfach stehen.

    "Willst du vom Bock und sonst gut fahren, musst "Kühnheit" du mit "Können" paaren. Doch vor der Kühnheit "Können" wahren, wird manches Unheil dir ersparen!"

  • Mein Gott. Warum kauft sich jemand einen Arbeitselefanten, um damit spazieren zu fahren?
    Ein Kaltblüter ist ein Schrittpferd zum Arbeiten. Gewiss gibt es auch gängige, aber erwarten sollte man das nicht.
    Wenn man sonst hochblütige Pferde gewöhnt ist, ist so ein Kalter eine echte Geduldsprüfung. Leider denken viele, so ein Pferd wäre leichter zu handhaben. Aber das kann ein Trugschluss sein. Diese Pferde geben kaum Rückmeldung, schalten auf stur - um urplötzlich den Motor anzuschmeißen, wenn man überhaupt nicht damit rechnet - und die Bremse ist dann plötzlich auch außer Betrieb. Zugegebenermaßen waren solche Pferde niemals meins.

    Ich denke auch, da fehlt das Fundament. Komandos an der Longe erarbeiten. Man wird nicht drum rum kommen, auch mal zuzulangen, damit er merkt, was angesagt ist. Sofort loben, wenn's vorwärts geht. Grunderziehung: Antreten, Halten, Anterten, antraben, Halten, Rückwärts, seitwärts. Der hat vielleicht nie gelernt, dass der Mensch zu beachten ist. Runter vom Hof Fahren vom Boden oder zweispännig. Was man im Gespann macht, wenn einer ausbremst, wissen Andere hier besser.

    Ach, Kaidan, leider gibt es den "gefällt mir"-button hier nicht!!! Aber deinen Worten ist echt nichts hinzuzufügen! ich kapier einfach nicht, warum sich die Leut sowas anschaffen meinen zu müssen und gleichzeitig weder die Geduld noch das Können dafür haben!!!

    Mir hat es sehr weh getan, mein herzallerliebstes KB abgeben zu müssen, weil ich diese schwere Arbeit drumrum nicht mehr schaffte, aber die Shetten sind ein mehr als guter Ersatz sowohl leistungsmäßig als auch charakterlich.

  • Ich würde nie auf die Idee kommen mir so etwas zu kaufen.

    Jedem das seine....

    Jetzt muß ich mal eine Lanze für die Dicken brechen. Wir haben nur welche davon, und das sieben mal, und das Öö.

    Wir haben eigendlich keine Probleme, auch bei Ausfahrten zusammen mit Warmblutgespannen von 25km und mehr waren sie nicht langsamer oder unwilliger. Auch bei kleineren Turnieren haben sie ihre Eignung als Schleifenponies bewiesen ;o)

    Es sind nicht unbedingt Anfängerpferde und auch keine Schlaftabletten. Bei kleinen Kindern und Leuten, die noch nie auf einem Pferd gesessen haben, sind sie sehr vorsichtig (unter unserer Aufsicht). Möchte jemand, der meint schon reiten zu können, mit ihnen los, wird sofort getestet in wieweit er sich wirklich durchsetzen kann. Aber unser Schwerpunkt liegt ja beim Kutschieren und nicht beim Reiten.

    Eine, unsere Trude, ist nach dem Anreiten bei Uschi Hanrath bei Rainer Duen ohne Probleme eingefahren worden. Nach knapp drei Wochen durfte ich mit ihr in Minden, unter Rainers Aufsicht, im Straßenverkehr mit Ampeln das erste mal fahren.

    Savi das ist nicht ein kaltbluttyisches Verhalten, das könnte jede Pferdeart sein.

    Und wegen "Bremsen" hilft vorausschauend fahren. Sie bremsen eben zwei Schritte später...

    Nach dem Misten ist... vor dem Misten :pinch:

  • Hier mal ein Video von der ersten Fahrt.

    Ich sehe auf dem Video ein Kaltblut, das gemütlich dahin trabt.

    Ein Kaltblüter ist ein Schrittpferd zum Arbeiten.

    Es gibt viele Kaltblüter, die zwar im Schritt große Lasten bewegen aber vom Traben sehr wenig halten (auch ohne verunsichert zu sein, sondern weil sie eher ruhige Typen sind.) Im Umgang sind sie meist unkompliziert, ruhig und besonnen. Aufpassen muss man, wenn sie plötzlich vor etwas Angst bekommen, dann sind sie ganz schnell unkontrollierbar und nutzen ihre gesamte Masse. Sie starten in solchen Fällen für den Fahrer ohne erkennbaren Grund einfach durch.


    Auf dem Video wedelst du ständig mit der Peitsche am Pferd rum, ohne das es eine Reaktion darauf zeigt. Dies stumpft die Pferde nur ab. Wenn du ihm Sicherheit vermitteln möchtest, solltest du das anders tun. Außerdem würde ich am Boden an der Reaktion auf die Peitsche arbeiten und erst dann wieder anspannen. wenn das gefestigt ist.

    Das ist nicht MEIN Pferd! Das ist ein Kundenpferd was ich einfahre.

    Ich würde nie auf die Idee kommen mir so etwas zu kaufen.

    Was genau möchte dein Kunde denn mit dem Pferd machen? Es gibt durchaus Menschen, die sich ein Pferd kaufen, um gemütlich stundenlang im Schritt durch die Gegend zu fahren, Dann ist es vielleicht genau das richtige Pferd für sie.


    Auf deinem eingestellten Bild, kannst du übrigens genau sehen, warum es für das Pferd schöner wäre ein Hintergeschirr drauf zu haben. (Auch wenn die Situation dadurch entstanden ist, das das Pferd zurück getreten ist.) Ich würde sogar zusätzlich einen Schlagriemen verwenden.

  • Dieses Video zeigt das wir ihn bereits schon mal ein paar Meter im Trab gefahren haben. Es ist also möglich.


    Problem bei dem Pferd ist aber, dass er die treibenden Hilfen nicht annimmt, einfach stumpf Steht! Bereits wenn wir den Hof verlassen wollen. Oder egal wo wir sind. Er bleibt stehen wie eine Standuhr und nix geht mehr. Das Spiel würde er auch ne Std durchziehen.


    Wir haben ihn heute das 3 mal angespannt. Er stand wieder ohne sich einen Schritt zu bewegen. Wir haben ihn dann nach 10 min mit Futter gelockt und mit Fahrrad begleitet. Auch das ging nicht optimal.


    Wir werden wohl doch jetzt versuchen ihn Zweispännig zu motivieren....


    Was die Kundin möchte? Einfach nur gemütlich durch die Gegend fahren. Viel Schritt und mal Trab. Eben ganz normal.

    "Willst du vom Bock und sonst gut fahren, musst "Kühnheit" du mit "Können" paaren. Doch vor der Kühnheit "Können" wahren, wird manches Unheil dir ersparen!"

  • Rasselbande Das Dicke hat ein Hintergeschirr drauf. Wurde alles angeschafft. Frage, für was braucht der einen Schlagriemen????? der Würde in 100 Jahren nicht einmal den Arsch heben. Der bleibt einfach stehen wie ein Baum.

    "Willst du vom Bock und sonst gut fahren, musst "Kühnheit" du mit "Können" paaren. Doch vor der Kühnheit "Können" wahren, wird manches Unheil dir ersparen!"

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