Amerikanische Arbeitsgeschirre, Varianten und Verwendung

  • Auch wenn diese Geschirre von dem Amish gebaut und gebraucht werden, das sind Geschirre nach englischem Vorbild. Hätten diese Geschirre Amish Wurzeln, wären die ähnlich zu Tiroler- Bündner-, oder süddeutschen Geschirren.

    Im Gegensatz zur Reiterei hatte die spanische oder mexikanische Kultur kaum Einfluss auf Arbeitsgeschirre.

    Fortsetzung folgt...

  • Bei allen amerikanischen Geschirren ist der Kummetlaib separat von den Hamen / Kummtbügeln / Scheitern. Gute Kummete sind mit langem Stroh gefüllt, leider werden heute viele mit geschnittenem Stroh gestopft. Die meisten Kummete haben oben eine Schnalle, die Kummete können geöffnet werden und dem Zugtier angelegt werden ohne über die Ohren zu ziehen. Es gibt auch verstellbare Kummete, bei denen ist beidseitig der Kappe eine Schnalle angebracht. Diese können um 2" (5 cm) verstellt werden. Die Grösse wird in Zoll angegeben und wird vertikal durch die Mitte gemessen, im Gegensatz zu den Kummetkissen / Unterkummet (collar pad) , diese werden von der Mitte zum Ende (flach) gemessen, darum muss ein Zuschlag für den Radius gerechne werden. Für ein 20" Kummet braucht es ein 22" pad. Die pads sind entweder gefüllt mit Hirschhaar oder Filz und die Hülle Baumwolle, Vinyl oder Faserpeltz in allen Farben. Die pads werden mit Klammern am Kummet befestigt.

    Hoover Field Collars

    Collar Pads

    Fortsetzung folgt...

  • Hames:Kummetbügel oder -scheiter werden wie beim englischem Geschirr nur in die Spalte zwischen Laib und Wulst geklemmt. Oben werden die Hames mit einem Riemen verbunden und eingestellt. Meist sind 2 oder 3 Positionen für verschieden grosse Kummete vorhanden. Unten wird mit einem Riemen oder mit Kette und Spannverschluss die Hames beim Anschirren verbunden. Bei extra schweren Geschirren für Zugprüfungen und Holzrücken werden je 2 Riemen verwendet. Die Stränge sind meist fest mit den Hames verbunden da ja im Gegensatz zu (kontinental-) europäischen Arbeitsgeschirren, nicht fest mit dem Kummetlaib verbunden sind. Meist sind auf 2/3 Höhe Ringe angebracht für das Hintergeschirr oder Schweifmetze. Anstelle von einem Riemen der auf Rückgrat vom Schweif zum Kummet sind es 2 Riemen die leicht seitlich am Pferd verlaufen und dem Pferd mehr Bewegungsfreiheit geben. Leinenringe sind wie bei europäischen Arbeitsgeschirren. Oft sind "Line Spreader" zu sehen, kurze Riemen mit Ringen, oft sogar in verschiedenen Längen. Anstelle die Kreuzleinen für verschiedene Spurbreiten (Spielwaage) zu verstellen, werden die Leinen durch verschiedene Ringe geführt, was am Ende den gleichen Effekt hat.

    Die Hames sind erhältlich aus Holz, Aluminium Edelstahl oder Stahl (-blech). Hölzerne sind immer gebunden mit einem relativ dicken Stahlband, in dem alle Beschläge verankert sind. Hames aus Holz sind nur etwa halb so breit wie die Scheiter an Fuhrgeschirren.

    Die Kugeln obendrauf sind Geschmacksache, genau so wie Rösslikopf, Lilienspitze oder Hörnchen an europäischen Arbeitsgeschirren.

    Das praktische daran ist, dass man ein Ort hat, um den Führstrick anzubinden, das gefährliche ist, dass wenn ein Pferd seinen Kopf nach hinten dreht, weil es sich langweilt beim warten, die Leine über die Kugel legen kann...

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    Wooden Hames
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    Ich habe vergessen zu erwähnen, dass die Ringe für die Brustkette/ -Riemen an den Beschlägen für die Stränge angebracht sind. Und im Gegensatz zu europäischen Arbeitsgeschirren sind alle Beschläge seitlich angebracht und nicht vorne und hinten am Kummetscheit.

    Fortsetzung folgt...

    Einmal editiert, zuletzt von Rossknecht (6. Januar 2024 um 07:38)

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