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Rassenbeschreibung Schwarzwälderfuchs
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Schwarzwälder Kaltblut         
 
Weitere Bezeichnungen sind:   Schwarzwälder
Schwarzwälder Fuchs
St. Märgener Fuchs
Wälderpferd

Rassebeschreibung :

Herkunft:
Baden-Württemberg / Schwarzwald, nur ganz vereinzelt im restlichen Bundesgebiet

Farben:
Fuchs bis Dunkelfuchs mit hellem üppigen Behang (Zuchtziel), ganz selten auch Braune und eine Schimmelfamilie

Fundament / Körperbau:
Ein Kaltblut im leichten bis mittleren Rahmen, kurzer gut aufgesetzter kräftiger Hals, markanter kurzer Kopf, ausdrucksvolles Auge, schräge Schulter, klare Gelenke, stark bemuskelte Kruppe, allgemein starke Bemuskelung, harte und breite Hufe

Größe :
148 – 160 cm

Eigenschaften / Charakter :
Gutmütiges und zugstarkes Kaltblut, nervenstark, ausdauernd, zäh, langlebig, robust, genügsam und futterdankbar

Einsatzgebiete :
Im gebirgigen Gelände zur Forst- und Feldarbeit. Der Schwarzwälder gewinnt zunehmend mehr an Bedeutung als Freizeitpferd. Durch seine Gutmütigkeit, Ausgeglichenheit und Nervenstärke ist er zum Fahren, als auch zum Freizeitreiten und zum therapeutischen Reiten hervorragend geeignet.

Bewegung :
Raumgreifende Gänge, trittsicher,

Bestand :
Derzeit ca. 470 eingetragene Zuchtstuten

Besonderheiten:
Nach der roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung (GEH) alter und gefährdeter Haustierrassen fällt der Schwarzwälder in die Kategorie III (gefährdet).
Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Haltung und den Einsatz in der Forstwirtschaft durch eine Beihilferegelung.


Geschichte:
Der Name St. Märgener Füchse entstammt noch aus der Historie, in der St. Märgen eine der Hauptgemeinden zur Zucht des Schwarzwälders, auch Wälderpferd genannt, gehörte.
Schon um 1400 verlangten die Klöster St. Märgen und St. Peter von jedem Fohlenbesitzer 4 Pfennige als Zehnten. Aus alten Aufzeichnungen geht hervor, daß zu dieser Zeit die Pferde standesgemäß mehr zum Reiten genutzt wurden, als zur Arbeit auf dem Feld oder im Wald. Noch heute finden im 3-Jahres-Rhythmus am zweiten Sonntag im September dort das Roßfest, festliche Gottesdienste und Pferdeprämierungen der Schwarzwälder statt. Krönender Abschluß ist dann ein Festzug oft mit historischen Ambiente und prachtvollen Wagen und Geschirren.
Das Schwarzwälder Kaltblut wird bereits seit vielen Jahrhunderten gezüchtet. Wobei das größte Zuchtgebiet ursprünglich der südliche Schwarzwald gewesen war. Die eigenständige bäuerliche, traditionelle Zucht läßt sich bis ins Mittelalter zurück verfolgen. Seit dem Jahr 1875 wurde dann gezielt auf die Fuchsfarbe gezüchtet.
Das Ziel war schon damals, Pferde zu züchten, die mit den äußerst harten Witterungsbedingungen zurecht kommen mußten. Dabei sollte die Pferde genügsam, leistungsstark, futterdankbar und einsatzwillig sein.
Das Schwarzwälder Kaltblut war schon von alters her besonders harten Anforderungen ausgesetzt, bedingt durch die harten, kalten Winter mit dementsprechend schlechter Futterqualität und heißen Sommern, mußten sie immer bereitwillig ihren Dienst versehen.
Die Bauern schätzten ihre Pferde sehr hoch ein und stellten große Ansprüche an die Leistungsfähigkeit ihrer Kaltblüter. Zur Auslese der Hengste mußten diese im schweren Zug auf Steigungsstrecken der Schwarzwaldtäler, insbesondere im Höllental, gleichzeitig noch einen Reiter tragen, während sie an eine Deichsel gespannt waren. Die besten Hengste, egal welcher Herkunft, wurden als Zuchthengste genommen.
Dann wurde vor rund 100 Jahren versucht, aus einem mittelrahmigen Schwarzwälder Kaltblut durch Zuführung von unterschiedlichen Kaltblutrassen, wie dem Belgischen Kaltblut, Rheinisch-Deutschen, Ardennern und dem unterbadischen Kaltblut, eine schwere Kaltblutrasse zu züchten. Dieser Versuch schlug fehl, da die schweren und zum Teil deutlich größeren Tiere (Stockmaß bis zu 172cm) massive Anpassungsschwierigkeiten an die widrigen Witterungsverhältnisse hatten und häufig nur eine ungenügende Fruchtbarkeit nachweisen konnten. Da aber seit 1890 Stutbucheintragungen existieren, kann man den Erfolg dieser Bemühungen deutlich erkennen: es war ein Fehlschlag und die Züchter besannen sich um 1918 wieder auf den „alten“ Typ. Dadurch ist uns der Schwarzwälder in seiner ursprünglichen Form bis heute erhalten geblieben.
Aus dieser Zeit beeinflußten 3 besondere Stempelhengste die Schwarzwälder Zucht bis heute: Ardenner Marquis B7, gekört 1901;
der Rheinisch-belgische Deutschritter B 36, geboren 1926
und der Schwarzwälder Hengst Mittler B 65, geboren 1936.
Deutschritter und Mittler sind die Urväter der Linien D- und M-, die bis heute die Zucht des Schwarzwälders stark prägen.

Ab 1973 wurden zur Auflockerung und aus Furcht vor Inzucht, die Norikerhengste
Reith-Nero, geb: 1952 und Wirts-Diamant, geb: 1968 mit Wälderstuten gepaart.
Um Inzuchtdepressionen zu verhindern und vorzubeugen, wurde 1978 die Anpaarung mit Freiberger- Hengsten vorgenommen. Dieser Zuchtversuch wurde aber schon in der Stufe F1 wieder eingestellt.

Durch die zunehmende Industralisierung und die daraus resultierende Umstellung auf Dampf- bzw. Motor angetriebenen Arbeitsmaschinen, ging der Bestand des Schwarzwälders, wie auch bei allen anderen Kaltblutrassen, schon bald nach dem ersten Weltkrieg massiv zurück. Waren es 1950 noch 1000 eingetragene Stuten, so ging die Population bis 1973 auf nur noch 187 Stuten zurück. Als erkannt wurde, daß ohne öffentliche Unterstützung die Zucht aufhören und das Kulturgut „Schwarzwälder“ aussterben würde, gab es nur noch 159 Typstuten. Diese waren zwar alt geworden, aber immer noch fruchtbar. 1972 setzte dann die staatliche Zuchtförderung ein, bei dem sich das Land Baden-Württemberg durch Zuchthaltungsprämien für Stuten und Fohlenaufzuchtprämien sehr verdient gemacht hat. So fanden, initiiert durch das Tierzuchtamt Titisee-Neustadt, ab 1987 wieder Zuchtleistungsprüfungen für Zuchtstuten statt.
Angeregt durch die Diskussion um die Vereinheitlichung der Richtlinien der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) beschloß man die Prüfung um eine leichte Fahrprüfung zu erweitern.
Nach längerer Auseinandersetzung der Züchter hat man sich 1989 darauf geeinigt, daß die Hauptstammbuchstuten eine Widerristhöhe von ca. 152 cm, wobei die Dreijährigen mindestens 148cm, erreichten sollten. Es sollte dadurch eine verbesserte Verwendungsmöglichkeit für den Einsatz vor Kutschen und Schlitten auch in schneller Gangart erreicht werden. Dieses Ziel wurde bestens erreicht, so daß heute die Schwarzwälder als „Araber“ unter den Kaltblütern bezeichnet werden.
Leistungsgeprüfte Stuten können zu Staatsprämienstuten, als Hengstmütter ausgewählt werden. Hengste können auf Hengstschauen zu Prämien- oder Elitehengsten ausgewählt werden. Die Hengste können im 3. Lebensjahr zur Verbandskörung vorgestellt werden. Zur Eintragung in das Hengstbuch II müssen die Hengste wenigstens bei der ersten Musterung vorgestellt werden, für das Hengstbuch I müssen Sie die 2. Musterung (Körung) mit der Gesamtnote 7,0 und besser bestanden haben und die Leistungsprüfung mit 6,5 oder besser absolviert haben. Für das Hengstbuch I und das Hauptstammbuch werden 4 nachgewiesene Abstammungsgenerationen verlangt.

Abschließend ist festzustellen, daß durch den großen persönlichen Einsatz von einigen enthusiastischen Liebhabern dieser alten Pferderasse und durch die Unterstützung der öffentlichen Hand, die Zucht heute als gefestigt angesehen werden kann. Die hervorragenden Ergebnisse dieser Bemühungen können alle 3-Jahre beim Roßfest in St. Märgen bewundert werden. Eine Veranstaltung, die immer wieder ihre großen und kleinen Besucher in den Bann zieht und nicht nur etwas für Pferdekenner ist.

Interessante Internetseiten:

www.pferdekutscher.de
Hier finden Sie alles Wissenswerte über Kaltblutpferde, Pferde in der Landwirtschaft und alles um den Fahrsport.


www.schwarzwaelder-pferde.de
Viel Interessantes und Wissenswertes rund um das Schwarzwälder Kaltblutpferd von einer Familie, die sich diesen wundervollen „Dicken“ verschrieben hat.

Adressen:

Pferdezuchtverband Baden-Württemberg e.V

Heinrich-Baumann-Str. 1-3, 70190 Stuttgart
Telefon: 0711-1665501
Telefax: 0711-1665520
Internetadresse: www.pzv-bw.pferd-aktuell.de
Email: verband@pferdezucht-bawue.de


Haupt- und Landgestüt Marbach

72532 Gomadingen
Telefon: 07385-96950
Telefax: 07385-969510
Internetadresse: www.gestuet-marbach.de
Email: Poststelle@hul.bwl.de


Stammbucht für Kaltblutpferde Niedersachsen e.V.

Lindhoopes Straße 92; 27283 Verden
Telefon: 04231-67342
Internet: www.kaltblutpferde-nds.de
Email: info@kaltblutpferde-nds.de
Züchterliste Niedersachsen


Pferdezuchtverband Berlin-Brandenburg e.V

Havelberger Str. 20; 16845 Neustadt/Dosse
Telefon: 033970-13201
Telefax: 033970-13949
Internetadresse: www.brandenburger-pferde.de
Email: pzvbb@yahoo.de


Interessengemeinschaft der Kaltblutzüchter

Erika Krämer, Engelboldstr 49b, 70569 Stuttgart
Telefon: 0711-6788373


Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)

www.genres.de/tgr/geh-pfer/schwarzw.htm


Züchter :
(Quelle. www.schwarzwaelder-kaltblut.de, Stand 08/2002)

 
Werner Schultheiss
Sahlenbach 5 
D-88630 Pfullendorf 
Telefon : 07552-9 70 75
Telfax : 07552-40 85 24
Email:

Antje Schwieters 
Lathusenstr. 7 
D-30625 Hannover 
Telefon : 0171-702 67 23
Telfax :
Email:cohrs@vhs-nds.ping-net.de

Edgar Meßmer
Weingartenhof
D- 78234 Engen 5
Telefon : 07733- 87 94
Telefax :
Email:

Siegfried Mattes
Schlegel 1
D- 88630 Pfullendorf Aach-Linz
Telefon : 07552-67 97
Telefax :
Email:

Friedhelm Berberich
Haupstr. 67
D-69257 Wiesenbach
Telefon : 0173-200 60 23
Telefax :
Email :
Heinz-Jakob Joussen
Urfelder Str. 41
D-50389 Wesseling
Telefon: 0171-697 49 64
Telefax :
Email :
Franz Müller
Hillstr. 5
D-88326 Aulendorf
Telefon : 07525-86 81
Telefax :
Email :

Johann Goldstein
St.-Georg-Str. 8
D-86513 Bayersried
Telefon : 08281-33 07
Telefax :
Email :

Thomas Frank
Burggartenstr. 13
D-64850 Schaafheim
Telefon : 06073-88 9 22
Mobil: 0173- 477 48 69
Email:
Annemarie Restetzk
Empederstr. 24
D-31535 Neustadt
Telefon : 05032- 28 03
Telefax : 05032- 28 03
Email:


Familie Frank Schmidt
Römerstr. 14-16
D-61389 Schmitten Schellenberghof
Telefon : 06084- 28 68
Telefax : 06084- 24 81
Email:
Gerd Fachmann
Hinter den Höfen 9
D-31535 Neustadt Otternhagen
Telefon : 05032-36 54
Telefax : 05032-36 54
Email :
Karsten Depenau
Gifhorner Str. 13
D-31311 Uetze
Telefon : 05173- 70 68
Telefax :
Email: KaGa.Depenau@t-online.de
Ralf Bartels
An der Schule 4
D-31311 Uetze-Katensen
Telefon : 05173-92 35 23
Mobil : 0170-343 64 79
Email :
     
     
     

Literaturverweise:

Baden-Württembergs Pferde von Dr. Otto Frey (Fanckh`sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1984

Festschrift „Perlen des Schwarzwaldes“ herausgegeben 1996 anläßlich des 100-jährigen Bestehens der Zucht des Schwarzwälder Kaltblutpferdes von der Pferdezuchtgenossenschaft , St. Märgen

Aufsatz von Manfred Weber (Zuchtleiter) über den Stand und Weiterentwicklung des Schwarzwälder Kaltblut

Auszüge von Wolf Brodauf, Donaueschingen






Zur Verfügung gestellt von: M. Moericke Stand: 08/2002


 
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